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Ablauf Tiervermittlung

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Wir nehmen uns Zeit!

Damit wir das passende Tier für Dich finden können, möchten wir uns für jede Interessentin und jeden Interessenten viel Zeit für eine individuelle und kompetente Beratung nehmen. 

Deshalb arbeiten wir ausschließlich mit Terminvergabe.

Du kannst uns per Mail unter hunde@tierheim-krems.at, katzen@tierheim-krems.at oder kleintiere@tierheim-krems.at direkt kontaktieren. Hilfreich ist es, wenn in Deiner Mail bereits wichtige Infos über Deine Wünsche und Lebenssituation enthalten sind.

Natürlich kannst Du uns auch telefonisch erreichen, wenn Du über keine Mailadresse verfügst.

3 Katzen

Nur durch ein ausführliches Vorgespräch ist es uns möglich herauszufinden, ob ein spezielles Tier auch zu Dir und in Deinen Alltag passt. Diese sorgfältige Vorgehensweise nimmt natürlich Zeit in Anspruch. Zeit, die wir uns gerne für Dich reservieren. Denn nichts ist schlimmer für ein Tier, als wenn es wieder zurück ins Tierheim gebracht wird, weil die Anschaffung unüberlegt oder einfach nicht ausreichend geplant war. Das wollen wir unseren Tieren, die alle bereits zumindest einmal ihr Zuhause verloren haben, ersparen und Dir die Enttäuschung einer missglückten Adoption.

Um eine individuelle Beratung zu garantieren, bieten wir Terminvereinbarung an. Gerne kannst Du uns Deine Wunschtermine bekannt geben. Wenn es möglich ist, richten wir es gerne so ein. Allerdings sind Termine am Vormittag eine Ausnahme, da wir zu dieser Zeit mit der Versorgung unserer Schützlinge beschäftigt sind.

Bei kurzfristiger Terminänderung bzw. Verspätung erreichst Du uns unter unserer Notrufnummer 0664-4020202.

Terminanfrage Tiervergabe

Anfrage per Email:

Hundevermittlung

Wir fragen nach

Etwas anders als in vielen Tierheimen stellen wir unsere Hunde nicht in ihren Zimmern sondern in unserem Therapiegarten oder bei einem Spaziergang vor. Wir führen erst ein Gespräch mit InteressentInnen, um ein Bild von den Vorstellungen, Anforderungen und Lebensumständen zu erhalten. Anschließend stellen wir geeignete Hunde vor und unsere BesucherInnen haben die Möglichkeit, in stressfreier Umgebung Kontakt mit dem Tier aufzunehmen.

Was für manche so aussieht, als würden wir es InteressentInnen mit vielen Fragen unnötig schwer machen, hat einen realistischen Hintergrund. Tiervermittlung ist eine verantwortungsvolle Aufgabe und die nehmen wir sehr ernst. Immerhin hat jedes Tier, das bei uns im Heim lebt, schon mindestens einmal sein Zuhause verloren. Wenn es unser Haus verlässt, dann soll das ein Happyend für immer sein.

Warum kann man im Tierheim Krems nicht einfach durchgehen und sich einen Hund „aussuchen“?

Die Frage hören wir öfters und wir beantworten sie gerne. Diese Maßnahme dient einzig dem Schutz unserer Tiere. Jeder, der einmal ein Tierheim besucht hat, in dem die Hunde ungeschützt dem Besucherandrang ausgesetzt sind, kennt den ohrenbetäubenden Lärm hektisch bellender, wild hochspringender oder sich stereotyp im Kreis drehender Hunde. Tiere, die sich so gebärden, sind hoch gestresst und in Gefahr, Verhaltensstörungen zu entwickeln. Wenn ein Hund zu bellen beginnt, löst das eine Kettenreaktion im gesamten Tierheim aus. Bedenken Sie bitte, dass es Neuzugänge gibt, die sich noch nicht an das Tierheimleben angepasst haben. Auch kranke oder frisch operierte Tiere brauchen für ihre Genesung ein ruhiges Umfeld.

Im Tierheim Krems werden Hunde auch zu zweit oder in kleinen Gruppen gehalten, eine moderne und den Bedürfnissen der Hunde angepasste Haltungsform. Für das Funktionieren einer solchen Haltung ist es erforderlich, Stressfaktoren möglichst gering zu halten. Jede Störung von außen und sei sie noch so gut gemeint, kann zu Konflikten innerhalb der Gruppenstrukturen führen und sogar Raufereien nach sich ziehen. Doch auch verhaltensauffällige Hunde, mit denen unsere TrainerInnen therapeutische Programme erarbeiten, könnten durch Provokationen (wenn auch unbeabsichtigt) großen Schaden erleiden.

Erstes Kennenlernen in ruhiger Atmosphäre

Im großzügigen eingezäunten Therapiegarten vor dem Haus oder bei einem ruhigen Spaziergang gemeinsam mit Mitarbeiter_innen aus dem Hundebereich haben Hund und Mensch weit bessere Chancen, sich kennenzulernen, als in einer lautstarken Stresssituation von Gitter zu Gitter. Natürlich ist unsere Art, Hunde vorzustellen, zeitaufwändiger als die immer noch weit verbreitete Methode. Doch diese Zeit nehmen wir uns gerne, wenn es um das Wohl unserer Tiere geht.

Vertrauen aufbauen

Die optimalste Form der Hundevergabe ist die, bei der Interessent_in und Hund bereits eine Bindung zueinander entwickeln konnten. Gemeinsame Spaziergänge, Beschäftigung auf der großen Spielwiese und vorsichtiges Kennenlernen schafft Vertrauen, auf denen eine harmonische Mensch-Tier-Beziehung aufbaut. Deshalb legen wir Wert darauf, dass Interessent_innen mehrmals zu uns kommen und sich Zeit für die Kennenlernphase nehmen. Solche Beziehungen haben die beste Chance, eine für’s ganze Leben zu werden. Und was sind schon einige Stunden, wenn es darum geht, eine Entscheidung für viele Jahre zu treffen?

Katzen- und Kleintiervermittlung

Und wie ist das bei Katzen, Nagern und anderen Tieren?

Auch mit Interessent_innen für Katzen, Nager und anderen Tieren führen wir erst ein Gespräch. Wir wollen ja wissen, mit welchen Vorstellungen Menschen zu uns kommen und wie wir ihnen am besten helfen können. Außerdem ist es wichtig, die Bedürfnisse der Tiere zu berücksichtigen. Danach begleitet eine Betreuungsperson aus dem jeweiligen Bereich unsere Besucher in die verschiedenen Katzenzimmer oder in eines der beiden Kleintierzimmer und erklärt die Eigenheiten und Bedürfnisse der einzelnen Tiere.

Katzenkinder werden nur paarweise oder zu einem vorhandenen etwa gleich alten Artgenossen mit ähnlichem Temperament vermittelt. Entgegen der immer noch verbreiteten Meinung sind Katzen keine Einzelgänger und schätzen das Zusammenleben mit Artgenossen, wenn sie entsprechend sozial aufgewachsen sind. Alle Katzen sind gechippt und werden nach der Vermittlung umgehend registriert.

Sind Katzengitter wirklich notwendig?

Bei der Vermittlung einer Wohnungskatze bestehen wir auf die Montage von Fenster- und Balkongittern. Außerdem ist das bereits fix im Tierschutzgesetz verankert. Trotzdem hören wir dann manchmal, meine Katze ist niemals vom Fensterbrett abgestürzt. Das mag schon stimmen und wir wünschen jedem Katzenhalter ohne Schutzgitter, dass nie dergleichen passiert.

Doch die Praxis spricht eine andere Sprache. Die Bergung abgestürzter und schwerst verletzter Hauskatzen ist bei uns an der Tagesordnung. Mittlerweile finden in der Stadt mehr Katzen den Tod durch Fensterstürze als im Straßenverkehr. Schon ein vorbeifliegender Schmetterling, ein Vogel, der den Jagdinstinkt weckt oder Erschrecken durch eine zuschlagende Türe reichen aus, um einen Absturz zu verursachen. Ein rechtzeitig angebrachtes Katzengitter kann Leben retten. Doch auch eine Katze im Erdgeschoß ist massiv gefährdet, wenn sie aus dem Fenster entwischt und vielleicht ins nächste Auto läuft.

Kaninchen nur mit Freigehege

(Zwerg-) Kaninchen brauchen die Möglichkeit, zu graben und zu nagen. Beides ist in einer Wohnungshaltung oder gar Käfighaltung nicht möglich. Deshalb vermitteln wir Kaninchen nur in eine Haltung, wo ein gut strukturiertes und nach oben und unten gesichertes Freigehege (ab acht Quadratmeter für zwei bis drei Kaninchen) und wenigstens ein Sozialpartner gleicher Art zur Verfügung steht. In eine großzügige Innenhaltung (keine Käfighaltung!) vermitteln wir nur Kaninchen mit erhöhtem Pflegebedarf.

Gerne beraten wir auch bei der Gestaltung des Geheges mit entsprechender Literatur.

Um ungewollte Vermehrung zu verhindern, vermitteln wir weder Kaninchen noch Meerschweinchen zu unkastrierten Böckchen. Natürlich dürfen Kaninchen niemals einzeln gehalten werden (seit 1.1.2005 auch per Bundestierschutzgesetz vorgeschrieben).

Auch Meerschweinchen wollen tiergerecht leben

Meerschweinchen geben wir auch gerne in Wohnungshaltung ab, wenn die Unterbringung ebenfalls geräumig (ab drei Quadratmeter für zwei bis drei  Tiere) und ausreichend strukturiert ist.

Keinesfalls wollen wir, dass unsere Meerschweinchen in einem herkömmlichen Käfig „versauern“ müssen. Sie sollen es sich ja durch eine Vermittlung verbessern und nicht verschlechtern. Wer unser „Abenteuerzimmer“ für Kaninchen und Meerschweinchen schon einmal besucht hat, weiß, wie wir das meinen.

Um ungewollte Vermehrung zu verhindern (es gibt ja schon genug Kaninchen- und Meerschweinchen Notfälle), vermitteln wir weder Kaninchen noch Meerschweinchen zu unkastrierten Böckchen. Natürlich dürfen Meerschweinchen ebenfalls niemals einzeln gehalten werden (seit 1.1.2005 auch per Bundestierschutzgesetz vorgeschrieben).

Umzug ins neue Zuhause

Nur noch ein Schritt bis zum neuen Zuhause

Haben sich Tier und Mensch gefunden und ausreichend kennengelernt, wird ein Tag vereinbart, an dem wir die neue Familie von Hund oder Wohnungskatze besuchen, um das künftige Zuhause unserer Schützlinge kennenzulernen. Wir nehmen uns für diesen Termin viel Zeit, um anstehende Fragen bezüglich Eingewöhnung, Fütterung und Erziehung zu beantworten. Gerne helfen wir auch bei der Suche nach qualifizierten Hundetrainern_innen und zeitgemäßer Fachliteratur. Passt alles, steht dem Umzugstermin nichts mehr im Weg.

Lassen Sie dem neuen Familienmitglied Zeit sich einzugewöhnen

Obwohl Tier und neuer Besitzer_innen sich bereits vorab kennen lernen konnten, ist der Umzug in eine neue Umgebung für Ihren Begleiter purer Stress. Denn außer Ihnen kennt das Tier plötzlich nichts mehr. Auch der Transport an sich ist mitunter allein schon aufregend genug, dass es Tage dauern würde allein den Transportstress vollständig abzubauen.

Geben Sie dem neuen Familienmitglied Zeit seine Umgebung und vor allem auch seine Kernfamilie, also nur die Menschen und eventuelle tierische Mitbewohner, welche wirklich im selben Haushalt leben, kennen zu lernen. Dazu sind je nach Charakter des Tieres einige Wochen bis zu einigen Monaten nötig. Versuchen Sie das Umfeld Ihres Tieres vor allem in den ersten zwei Wochen so stressfrei wie möglich zu halten. Natürlich möchten Ihre Freunde den neuen Liebling auch kennen lernen, aber das sollte man etwas hinaus schieben, bis sich das Tier an die neue Situation gewöhnen konnte.

Bei Hunden ist es wichtig, anfangs immer denselben Weg bei Spaziergängen zu nehmen, um sie nicht zu überfordern. Außerdem sollten aufschiebbare Tierarztbesuche erst eingeplant werden, wenn das Tier „Zuhause ankommen“ durfte.

Was „kostet“ ein Tier aus dem Tierheim?

Wir verlangen grundsätzlich keinen Kaufpreis, sondern einen Betreuungsbeitrag für die erfolgten tierärztlichen Leistungen. Denn das Tierheim muss natürlich Operationen, Impfungen, Entwurmungen, Kastrationen, Chippen und Registrieren aus eigener Tasche bezahlen. Einige unserer Schützlinge kommen auch krank oder schwer verletzt zu uns oder brauchen teure Spezialnahrung.

Unsere monatlichen Tierarztrechnungen liegen deshalb bei allem Entgegenkommen der behandelnden Tierärzte und Tierkliniken bei etwa € 6.000–. Um diese hohen Aufwendungen finanzieren zu können und auch in Zukunft Tieren zu helfen, sind wir deshalb auf die Betreuungsbeiträge zur Finanzierung unseres Tierheimes angewiesen. Die Höhe dieser Betreuungsbeiträge hängt vom jeweiligen Tier und den erfolgten tierärztlichen Leistungen ab.